stalker material

stalker material - dokumentation /video

stalker material - dokumentation /dauer 00:07:22

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stalker material /daten

stalker material /daten

7-Kanal Video/Soundinstallation
Sound: Boris Vogeler / Ulrich Polster
Field Recording: Sylke Blumstengel / Ulrich Polster
00:40:00 min, HD synchron, loop
2015

Catalog: STALKER/MATERIAL, Neue Sächsische Galerie, Chemnitz, 2015

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stalker material - making of stalker material /video

stalker material - making of stalker material /dauer 00:20:22

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stalker material - arvo iho - gemalt mit licht /text

gemalt mit licht /von arvo iho

“Der Mensch weiß nichts über seine unterbewussten Wünsche.”
Dort wo man jetzt am ‘Kessel’ baut, war das Tor zur Zone im Film ‘Stalker’ von Andrej Tarkowskij.
Im Industriegebiet zwischen den Alt-Narvaer und den Leningrader Chausseen wurden alle Draisinenfahrten aufgenommen. Bei der Brücke über den Fluss Pirita hielt die Draisine, dort sind sie ausgestiegen und haben sich in nördlicher Richtung auf den Weg gemacht. Die Zone selbst fing im Pirita-Flussbett an. Da standen vier Panzer, die wie zerstört aussahen, einige Maschinengewehre und ein paar Panzerfahrzeuge. Oben war an einem Maschinengewehr ein Soldatenskelett aufgestellt. Das war die Welt des Stalker, in die sich die Soldaten nicht weiter hinein trauten.

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stalker material - claus löser - schlafende bilder /besprechung

schlafende bilder /von claus löser

Ausgerechnet am 1. Mai 1981 lief in einigen Kinos der DDR Andrej Tarkowskijs Spielfilm Stalker an. Die Kunde von diesem seltsamen, rätselhaften, philosophischen, in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Werk verbreitete sich in den Kreisen der nach Auswegen aus dem geistigen Dilemma der realsozialistischen Alltagsexistenz suchenden Menschen wie ein Lauffeuer. Wie war dies möglich? Dass uns ausgerechnet aus der Sowjetunion ein Film erreichte, der diese verborgenen Saiten in uns anschlug? Denn das Verblüffende war, dass wir uns in dieser scheinbar hermetischen Welt der Zone sofort heimisch fühlten. Dies beileibe nicht, weil die DDR im Volksmund bisweilen noch immer als Zone bezeichnet wurde! Dieser banale Zusammenhang kam uns nicht in den Sinn. Vielmehr schien es, als würden durch diesen Film Stimmungen formuliert, die schon lange in uns schlummerten, als würden durch den Stalker quasi schlafende Bilder geweckt. Es sagt sich schnell dahin, dass ein einziges Kunstwerk in der Lage sein könnte, eine ganze Generation zu prägen. Da müsste erst einmal geklärt werden, wie diese Generation zu definieren ist. Dennoch scheint mir eine solche Prägung hier vorzuliegen. Es gab ein Leben vor Stalker. Und es gab ein anderes danach.

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stalker material - matthias lindner - gefangen in der zeit /text

gefangen in der zeit /von matthias lindner

“The machine-gun-man on the motorcycle.” Die Projektion eröffnet mit Worten des Zeitzeugen Arvo Iho, den einzigen verständlichen Sprachelementen der Videoinstallation. Der damalige Praktikant am Set bezeugt damit den Ausgangspunkt des Polsterschen Videos - die ehemaligen Drehorte von Tarkowskijs Stalker. Im Laufe der 40 Minuten wird Polster weitere typische Tarkowskij-Szenen und -Atmosphären modifizieren: die Bahnfahrt und den Wasserfall, die großen Nebelflächen, Feuer, Ruinenlandschaften. Ästhetischer Ausgangspunkt für Tarkowskij war immer die Idee für einen Film, die Erzählung einer Figur in ihrem unlösbaren Gefangensein in der Zeit. Er suchte dafür filmische Bilder, die einer poetischen Logik folgen, weil sie auf Beobachtung basieren. “Meiner Meinung nach steht die poetische Logik den Gesetzmäßigkeiten der Gedankenentwicklung wie dem Leben überhaupt erheblich näher als die klassische Dramaturgie.” (Andrej Tarkowskij, Die versiegelte Zeit, 1984, dt.: Frankfurt 1986, S.22)

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stalker material - hajo schiff - hinter die bilder gehen /besprechung

hinter die bilder gehen /von hajo schiff

REISE
Alles beginnt mit einem Bild - und es wird auch bei diesem Bild enden. Was sich dazwischen zu einer 39-minütigen, 7-kanaligen Videoprojektion weitet, ist ein daraus abgeleiteter Strom der Assoziationen, Interpretationen und Wirkungen. Eine hochgradig subjektive Bilderwelt entführt, nicht unähnlich dem filmischen Vorbild, Tarkowskijs Stalker, nach einer Bahnfahrt in eine nie genau zu erfassende ZONE hinter dem Bild und zwischen den Bildern. Und dort ist alles nicht nur das, als was es erscheint. Seltsame Erklärungen, schnelle Kamerafahrten und viele ruhige, oft idyllische Momente entführen in eine Welt, in der die resignative Müdigkeit des schnellen Bescheidwissens, des Immer-schon-alles-gesehen-habens nichts mehr gilt. Denn die Wahrnehmung wird fragwürdig. Was ist das, was da zu sehen ist?

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